„Dienstleistungsorientierung ist ein wichtiger Punkt“

Ortrud Wendt ist Kommunikationsexpertin, Diplomökonomin und Bürgermeisterkandidatin in Burgwedel bei Hannover.

Wie definieren Sie für sich den Begriff Digitalisierung?

„Unter Digitalisierung fallen für mich technisch intelligente Lösungen, die uns in allen Lebensbereichen Abläufe erleichtern und uns ermöglichen, große Datenmengen zu handhaben und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dazu gehört der Austausch und das Teilen, aber auch das Sammeln von Informationen, um am Ende schneller, effizienter und noch kunden- bzw. nutzerfreundlicher zu arbeiten.“

Wie ändert sich die Rolle des Menschen in einer zunehmend digitalisierten Welt?

„Kreative und konzeptionelle Prozesse, aber auch Organisations- und Moderationsaufgaben kommen in Zukunft weiterhin dem Menschen zu. Natürlich bleibt die Kommunikation in der ‘analogen’ Welt weiter wichtig, denn bei aller Technik bildet der persönliche Austausch aus meiner Sicht auch in der Zukunft die Basis des Miteinanders. Es ist die Aufgabe des Menschen, die Digitalisierung so zu gestalten, dass sie das Leben erleichtert und nicht das Gegenteil eintritt.“

Wie stellen Sie sich das digitalisierte Rathaus der Zukunft vor?

„Es wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung, wenn es gelänge, möglichst viele Prozesse, die aktuell noch einen Gang ins Rathaus erfordern, online und zu jeder Tageszeit zu ermöglichen – natürlich unter Voraussetzung eines entsprechenden Datenschutzes. Routinemäßige Vorgänge wie das Übermitteln eines Passbildes oder das Hochladen von Anträgen etwa. So bliebe für Menschen, die mit digitaler Technik nicht viel anfangen können oder für komplizierte, beratungsintensive Fälle mehr Kapazität vor Ort. Dienstleistungsorientierung ist ein wichtiger Punkt, der natürlich auch öffentliche Vorgänge mit einschließt. Ist mein Antrag bereits eingegangen? Wird er bereits bearbeitet? Ist er vielleicht sogar schon abgeschlossen? Das alles online einsehen zu können, wäre für alle Seiten eine große Erleichterung.“