„Nicht scheuen, seine Unkenntnis auch mal nach außen zu tragen“
Wilhelm Mense war in den 70er und 80er Jahren Fußballprofi, spielte unter anderem für Werder Bremen und Preußen Münster in der 1. und 2. Bundesliga. Heute betreibt er die Bielefelder Soccerhalle „Soccer1″ und bringt aktuell die von ihm erfundene Multisportplatte „TABTON” auf den Markt.
Sie haben sich als Erfinder der Multisportplatte „TABTON“ und Gründer des gleichnamigen Unternehmens mit dem Thema Digitalisierung auseinander gesetzt. Warum führt für Sie kein Weg daran vorbei?
„Gerade in der aktuellen Zeit ist es nahezu unmöglich, persönlichen Kontakt zu Menschen, die man im ersten Schritt nicht kennt, aufzubauen, sie kennenzulernen, aber ihnen auch mein Produkt vorzustellen. Daher ist es wichtiger denn je, über die eigene Website, Social Media und Google auf sich aufmerksam zu machen – zumal es kostengünstiger ist, als in Printprodukten auf sich aufmerksam zu machen. Die Zielgruppe ist viel besser zu definieren als über die klassischen Anzeigen oder Fernsehwerbung.“
Sie sind in einer anderen Generation aufgewachsen als die „Y-Generation“, in Ihrer Kindheit war das Internet noch einige Jahrzehnte entfernt. Wie schwierig – oder leicht – war für Sie die Einarbeitung in die Thematik?
„Natürlich ist es ein Riesenvorteil, wenn man als junger Mensch mit dieser Technik aufwächst. Ältere Menschen müssen sich dagegen immer wieder in neue Entwicklungen einarbeiten und das Verständnis fällt schwieriger, weil diese neuen Techniken völlig fremd sind. Es gab ja in unserer Jugend nichts Vergleichbares. Sich einzugestehen, dass das eigene veraltete Wissen angestaubt ist und daraus eine Bereitschaft zu entwickeln, sich diesen neuen Themen zu öffnen, ist ein großer Schritt und erfordert Mut. An dieser Stelle möchte ich aber auch betonen und das ist mir sehr wichtig: Obwohl wir alle vernetzt sind und jederzeit nahezu jeden Menschen erreichen können, übertrifft kein Chat, Telefonat oder Videocall das persönliche Gespräch. Die Digitalisierung erleichtert die Kommunikation als Unternehmen, aber sie kann den persönlichen Kontakt zwischen zwei Menschen niemals ersetzen.“
Wie haben Sie sich die Grundlagen der Digitalisierung angeeignet und daraus abgeleitet, dass Sie mit Ihrem neuen Unternehmen online sein müssen?
„Ich habe ganz viel gegoogelt (lacht). Man darf sich aber nicht scheuen, seine Unkenntnis auch mal nach außen zu tragen und so neue Lernprozesse anzustoßen. Es ist ein Zeichen von Mut, sich so etwas einzugestehen und anschließend auf Menschen zuzugehen, die einem weiterhelfen können.“