„Eine Frage der Emanzipation des Verbrauchers“
Oleksii Kysliak ist Kreisvorsitzender der Jungen Union Frankfurt (Oder) und spricht mit uns u.a. über Vorratsdatenspeicherung und den „gläsernen Bürger“.
„Aussterben“ des Bargeldes, datenhungriges Social Media, Vorratsdatenspeicherung, konstante serverseitige Verfolgung beim Surfen – wer sich nicht zu helfen weiß, gibt viele private Information an Dienste weiter, die es eigentlich nichts angeht. Umgekehrt ist es immer schwieriger, ein Leben ohne das Internet zu führen. Wie kann die Politik den “gläsernen” Bürger verhindern?
„Die Politik muss ihre gesetzgebende Rolle ernst nehmen und z. B. das Speichern von Daten, wo es nicht nötig ist, gesetzlich verhindern und zusammen mit dem Verbraucherschutz Konzepte dazu erarbeiten. Entscheidend ist auch, dass der Verbraucher aufgeklärt wird und sich nicht zum Objekt der wirtschaftlichen Unternehmen machen lässt. Letzten Endes ist es eine Frage der Emanzipation des Verbrauchers. Nicht mehr Daten freigeben als es nötig ist.“
Wie ändert sich die Rolle des Menschen in einer zunehmend digitalisierten Welt?
„Gegen die Digitalisierung kann sich keiner verwehren. Ökonomische Gründe und Bedürfnisse der Menschen nach Informationen, Bildung, Sicherheit, Kommunikation beschleunigen die Entwicklung. Es kommt entscheidend darauf an, dass die einzelnen Menschen sich zunehmend bewusst werden, dass sie zwar in einer digitalisierten Welt leben wollen und müssen, aber das Heft des Handels in der Hand behalten. Es liegt an ihnen, ob sie fremdbestimmt werden (siehe China) oder ob sie selbstbestimmt leben.“
Wie sieht Ihre Vision einer digitalisierten Zukunft aus?
„Im öffentlichen wie im privaten Leben muss die Digitalisierung eine dienende Rolle behalten und nicht Algorithmen, sondern politische und persönliche Entscheidungen sollen bestimmen, wie weit sich der Mensch mit seinen Daten auf digitalisierte Angebote einlässt. Dann kann Digitalisierung tatsächlich den Menschen zu mehr Sicherheit, Wohlstand und Gesundheit verhelfen, ohne dass er unbemerkt zu einem Spielball wird.“