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Digitale Union

„Wissen, wann es an der Zeit ist, das Handy einmal wegzulegen“

Philipp Czarske ist ein studierter Experte im Bereich „Digital Business” betreibt den Instagram-Blog @digitalisierung_in_deutschland.

Sie beschäftigen sich auf eine lockere und humorvolle Art mit der Digitalisierung in Deutschland. Wie kam die Idee auf, ausgerechnet auf lustige Weise auf Probleme in der Digitalisierung hinzuweisen?

„Die Idee ist dadurch entstanden, dass Pascal und ich beide große Freunde von digitalen sowie innovativen Produkten, Services und Prozessen sind. Wir finden, dass Deutschland in einigen Bereichen tatsächlich gut aufgestellt ist im Hinblick auf die Digitalisierung. Solche Themen teilen wir ebenso wie lustige Memes zu Dingen, die noch nicht so optimal laufen. Alles nach dem Motto ‘fordern und fördern’. Der Spruch ‘Druck erzeugt Vakuum’ passt hier ganz gut. Mit unserem gemeinsamen Blog möchten wir keinen Druck aufbauen, sondern auf unterhaltsame Art und Weise ein Bewusstsein schaffen, welche Dinge in Deutschland innovativ gefördert und gefordert werden sollten.“

 

Sie haben in Schweden studiert und kommen aus Deutschland, können also durchaus vergleichen. Gerade die Schweden gelten als Vorreiter, was die Digitalisierung öffentlicher Dienste angeht. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede?

„Meiner Meinung nach liegen die größten Unterschiede vor allem in der Offenheit der Menschen gegenüber der Digitalisierung. Während viele deutsche Bürger möglichste wenige Informationen über das Internet veröffentlichen möchten, kann man in Schweden sogar die Handynummer und Adresse von jedem Einwohner sowie dessen Steuerzahlungen einsehen. In Deutschland undenkbar. Diese Offenheit macht es Unternehmen möglich, viele digitale und innovative Ideen zu testen und durchzusetzen. Auch für mich ist es befremdlich, dass man persönliche Daten in Schweden so ohne Weiteres einsehen kann. Oft denke ich mir jedoch, dass der Drang nach Datenschutz in Deutschland häufig der Grund ist, warum wir im digitalen Ländervergleich oft klein bei geben müssen.“

 

Wie sieht Ihre Vision einer digitalisierten Zukunft aus?

„Digitalisierung sollte in meinen Augen das Leben der Menschen vereinfachen, damit mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge bleibt. Alle Produkte, Services und Prozesse zu digitalisieren würde mehr Probleme aufwerfen, als dass es eine Lösung wäre. In meiner perfekten digitalen Vision, wird das Bewusstsein der Menschen diesbezüglich gestärkt. Man sollte besser differenzieren können, in welchen Fällen Digitalisierung eingesetzt wird und wann nicht. Eine digitale Lösung, welche zum Beispiel von älteren Generationen nicht angenommen werden kann, ist keine Lösung, sondern ein Folgeproblem. Gerade durch den Corona-bedingten Lockdown haben viele Menschen gemerkt, wie auf der einen Seite digitale Kommunikation (z.B. Soziale Medien) dazu führen kann, Freunde trotz der Distanz zu ‘treffen’. Auf der anderen Seite ist es jedoch in meinen Augen auch wichtig zu wissen, wann es an der Zeit ist, das Handy einmal wegzulegen, um einem Gespräch aktiv zuzuhören oder ein gutes Buch in die Hand zu nehmen.“

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